Zu Besuch bei der CDU in Plankstadt war Gerhard Stratthaus
MdL unseres Wahlkreises sowie ehem. Finanzminister von
Baden-Württemberg. Ebenso gehört Herr Stratthaus seit 2008
dem Leitungsausschuss des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin)
an, der in der Folge der internationalen Finanzkrise die
Geschäftsfähigkeit der deutschen Banken sichern soll.
Genau zu dieser Thematik wurden aus erster Hand
Informationen und Details an die Zuhörer gegeben.
Dabei wurde nochmals klar gemacht, durch welches Tal
Deutschland mit 5% Wirtschaftseinbruch (Baden-Württemberg
sogar -8%) 2009 zu kämpfen hatte und noch haben wird.
"Doch ohne Diagnose keine Therapie" mahnte Herr Stratthaus
und wies darauf hin, dass nicht alle Unternehmen welche in
der letzten Zeit nach Hilfe riefen, wirtschaftlich richtig
in den letzten Jahren gehandelt haben.
Die Finanzkrise, herbeigerufen durch die hohe Verschuldung,
vor allem in den Vereinigten Staaten, und die fast zinslose
Ausgabe von Geld in den Markt, brachte viele Finanzinstitute
schließlich ins wackeln als viele Kreditnehmer Geld nicht
zurückzahlen konnten.
Als im September 2008 die Bank Lehman Brothers Insolvenz
anmeldete und der Staat hier keine Unterstützung leistete
brach auch eine Wirtschaftskrise aus welche sich über den
Globus ausbreitete.
Die Sparquote der Amerikaner stieg von früher 0% auf 7%
(Deutschland seit Jahren konstante 10%). Diese gewaltige
Summe, welches die amerikanische Bevölkerung nun spart fehlt
in der eigenen Volkswirtschaft sowie im globalen Konsum.
Durch das konsequente Handeln der Bundesregierung, die
Sicherstellung der Einlagen der Bundesbürger sowie die
schnelle Durchbringung des
Finanzmarktstabilisierungsgesetzes durch Bundestag und
Bundesrat konnte schlimmeres verhindert werden wie z.B. in
Großbritannien als die Bürger die Banken regelrecht stürmten
und Gelder abzogen sodass das System noch unstabiler wurde.
Die antizyklische Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik mit
den Konjunkturpaketen I und II hat den Nachfragerückgang der
privaten Wirtschaft in großen Teilen aufgefangen.
Bürgschaften durch den Bund verhalfen nicht nur den großen
Banken sondern gingen auch an den Mittelstand. Dadurch stieg
die Arbeitslosenquote nicht so stark an wie befürchtet.
Es muss aber jetzt darauf geachtet werden, dass durch die
massive Geldpolitik, welche momentan nötig ist, nicht die
Last von Morgen entsteht. Die Gefahr besteht aus einer hohen
Inflation sowie der Zinslast.
Maßnahmen welche jetzt richtig sind und zum Teil bereits
beschlossen sind, ist eine höhere Eigenkapitalquote der
Banken und vor allem bessere internationale Regelungen.
Nationale Vorgaben allein helfen hier nicht weiter. Die
Finanzbranche ist die schnellste und globalisierteste
Branche überhaupt.
Eine Umsatzsteuer auf Finanzprodukte, wie es von anderen
Parteien vorgeschlagen wurde, lehnt Herr Stratthaus genau
aus diesem Grund ab. Dabei wird nur der Kleinanleger
getroffen. Große Anleger können diese Steuer umgehen indem
Sie über andere Finanzmarktplätze in der Welt agieren.
"Wir brauchen den gesunden Menschenverstand und nicht
Geschäfte die keiner versteht. Ebenso brauchen wir aber auch
die Freiheit am Markt zusammen mit einer klaren Ordnung. Das
sind doch die Grundpfeiler unserer Sozialen Marktwirtschaft
welche uns nach oben gebracht haben" so Stratthaus.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Gäste die Gelegenheit
Anmerkungen und Fragen an Herrn Stratthaus zu stellen und in
gemütlicher Runde den Abend ausklingen zu lassen.
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