CDU Stadtverband Eppelheim - Archiv der Jahre 2007 - 2017
 


 

 

 

 

 

 

 



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Gerhard Stratthaus zu Besuch bei der CDU in Plankstadt


Zu Besuch bei der CDU in Plankstadt war Gerhard Stratthaus MdL unseres Wahlkreises sowie ehem. Finanzminister von Baden-Württemberg. Ebenso gehört Herr Stratthaus seit 2008 dem Leitungsausschuss des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) an, der in der Folge der internationalen Finanzkrise die Geschäftsfähigkeit der deutschen Banken sichern soll.

Genau zu dieser Thematik wurden aus erster Hand Informationen und Details an die Zuhörer gegeben.
Dabei wurde nochmals klar gemacht, durch welches Tal Deutschland mit 5% Wirtschaftseinbruch (Baden-Württemberg sogar -8%) 2009 zu kämpfen hatte und noch haben wird.
"Doch ohne Diagnose keine Therapie" mahnte Herr Stratthaus und wies darauf hin, dass nicht alle Unternehmen welche in der letzten Zeit nach Hilfe riefen, wirtschaftlich richtig in den letzten Jahren gehandelt haben.

Die Finanzkrise, herbeigerufen durch die hohe Verschuldung, vor allem in den Vereinigten Staaten, und die fast zinslose Ausgabe von Geld in den Markt, brachte viele Finanzinstitute schließlich ins wackeln als viele Kreditnehmer Geld nicht zurückzahlen konnten.
Als im September 2008 die Bank Lehman Brothers Insolvenz anmeldete und der Staat hier keine Unterstützung leistete brach auch eine Wirtschaftskrise aus welche sich über den Globus ausbreitete.

Die Sparquote der Amerikaner stieg von früher 0% auf 7% (Deutschland seit Jahren konstante 10%). Diese gewaltige Summe, welches die amerikanische Bevölkerung nun spart fehlt in der eigenen Volkswirtschaft sowie im globalen Konsum.

Durch das konsequente Handeln der Bundesregierung, die Sicherstellung der Einlagen der Bundesbürger sowie die schnelle Durchbringung des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes durch Bundestag und Bundesrat konnte schlimmeres verhindert werden wie z.B. in Großbritannien als die Bürger die Banken regelrecht stürmten und Gelder abzogen sodass das System noch unstabiler wurde.
Die antizyklische Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik mit den Konjunkturpaketen I und II hat den Nachfragerückgang der privaten Wirtschaft in großen Teilen aufgefangen. Bürgschaften durch den Bund verhalfen nicht nur den großen Banken sondern gingen auch an den Mittelstand. Dadurch stieg die Arbeitslosenquote nicht so stark an wie befürchtet.

Es muss aber jetzt darauf geachtet werden, dass durch die massive Geldpolitik, welche momentan nötig ist, nicht die Last von Morgen entsteht. Die Gefahr besteht aus einer hohen Inflation sowie der Zinslast.

Maßnahmen welche jetzt richtig sind und zum Teil bereits beschlossen sind, ist eine höhere Eigenkapitalquote der Banken und vor allem bessere internationale Regelungen. Nationale Vorgaben allein helfen hier nicht weiter. Die Finanzbranche ist die schnellste und globalisierteste Branche überhaupt.
Eine Umsatzsteuer auf Finanzprodukte, wie es von anderen Parteien vorgeschlagen wurde, lehnt Herr Stratthaus genau aus diesem Grund ab. Dabei wird nur der Kleinanleger getroffen. Große Anleger können diese Steuer umgehen indem Sie über andere Finanzmarktplätze in der Welt agieren.



"Wir brauchen den gesunden Menschenverstand und nicht Geschäfte die keiner versteht. Ebenso brauchen wir aber auch die Freiheit am Markt zusammen mit einer klaren Ordnung. Das sind doch die Grundpfeiler unserer Sozialen Marktwirtschaft welche uns nach oben gebracht haben" so Stratthaus.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Gäste die Gelegenheit Anmerkungen und Fragen an Herrn Stratthaus zu stellen und in gemütlicher Runde den Abend ausklingen zu lassen.