Zentrales Thema der
Gemeinderatssitzung vom 1.12.2008 war die Eppelheimer
Sporthallenkapazität zur Nutzung durch die Schulen und die
Vereine. Ausgangspunkt der Diskussion ist der hinlänglich
bekannte sanierungsbedürftige Zustand von Rhein-Neckar-Halle
und Ernst-Knoll-Halle sowie die Knappheit der insgesamt zur
Verfügung stehenden Hallenkapazität. Hinzu ist mit einer
weiteren Anspannung der Kapazitätslage in Zusammenhang mit
den Bedarfen einer Ganztagsschule zu rechnen.
Die von der Verwaltung vorgelegten Varianten 1 und 2 -
Sanierung der RNH und Anbau einer dreiteiligen Halle bzw.
Bau von zwei neuen dreiteiligen Hallen und Abriss der RNH -
waren aus verschiedenen Gründen, darunter auch Kostengründen
schnell verworfen. Im Grunde waren die Räte/innen aller
Fraktionen in der generellen Zielsetzung einer aus
Kostensicht vertretbaren Bereitstellung von 8/3
Hallenkapazität recht nahe beieinander. Über einen konkreten
Weg der Realisierung konnte auf Basis der vorgelegten
Anträge jedoch kein Einvernehmen hergestellt werden.
Die CDU legte einen, die gesamte Problematik abdeckenden
Lösungsantrag vor, der die Sanierung von Rhein-Neckar-Halle
und Ernst-Knoll-Halle beinhaltete, sowie die Planung einer
zusätzlichen dreiteiligen Halle (via ÖPP oder
Generalunternehmer), deren Finanzierung aus der teilweisen
Auflösung von Rücklagen gesichert werden sollte.
Eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP wollte den Neubau
einer dreiteiligen Halle und die Sanierung der
Ernst-Knoll-Halle, beides über ÖPP. Im Gegensatz zur CDU sah
deren Konzept jedoch zunächst keine Sanierung der RNH vor,
sondern eine Weiternutzung im gegenwärtigen Zustand und eine
Sanierung nach „Haushaltslage“.
Keiner der beiden Vorschläge fand eine Mehrheit.
Rufen wir uns den Ausgangspunkt der Hallendiskussion, den
Zustand und den Energieverbrauch der RNH in Erinnerung, so
gleicht der Ansatz einer unveränderten Weiternutzung der RNH
einer „Vogel-Strauß-Politik“, um vorhandene Probleme nicht
wahrnehmen zu wollen. Will man die Kapazität der RNH
zuverlässig und nachhaltig auch in die zukünftige Nutzung
integrieren (was durchaus sinnvoll ist!), so müssen die für
deren Sanierung zu veranschlagenden Kosten bekannt sein!
Ein Ausweg aus dem Patt wurde gebraucht, um eine weitere,
sich über lange Zeit hinziehende, Verzögerung im Interesse
unserer Schüler und Sportler zu vermeiden. Es musste ein
neuer Vorschlag mit einer mehrheitsfähigen Kompromisslinie
gefunden werden. Den entscheidenden zum Durchbruch führenden
Kompromissantrag brachte der CDU-Fraktionssprecher Trudbert
Orth ein. Dieser schaffte es eine zusätzliche Ja-Stimme von
der FDP zu erhalten und auch ein Abbröckeln des
Neinsager-Blockes auf der linken Saalseite zu bewirken.
Ergebnis:
Der Gemeinderat fordert den ÖPP-Partner auf, ein „feinberechnetes“
Angebot für Sanierung und Betrieb von Rhein-Neckar-Halle und
Ernst-Knoll-Halle zu erstellen. Die Verwaltung wird
beauftragt, außerhalb des ÖPP-Vertrages die Planung für die
neue dreiteilige Halle auf den Weg zu bringen.
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